Wieder 5 Wochen auf Stewart Island vorbei (02.09.-09.10.12)

Wie schnell die Zeit doch immer vergeht. Aber jetzt erstmal zum letzen Monat. Da wir auch dieses mal "wieder umgezogen" sind und das doch etwas kompliziert wurde manchen zu erklären - hier noch einmal etwas genauer. Die ganze Geschichte handelt mittlerweile von drei GEBÄUDEN.

Church Hill Restaurant
Church Hill Restaurant

1) Church Hill Restaurant: Das Restuarant wurde von Gary in den letzten rund 10 Jahren gemietet (im letzten Jahr wurde auch darin gewohnt, davor nur Restaurant und natürlich smoking salmon seit das business vor 2 Jahren begann). ja und Anfang März erklärte die Besitzerin dass sie das Restaurant wieder selbst führen wolle. Wir sollten bis Ende Juni raus sein. Lange wurde überlegt wohin. Aber alle Häuser auf der Insel schienen nicht wirklich geeignet für das noch am Anfang stehende Business - oder das nötige Geld war nicht vorhanden. 3 Wochen vor Ende wurde dann in aller Eile und mehr oder weniger provisorisch umgezogen. Umzug nummer eins.

Marc´s house mit Veranda
Marc´s house mit Veranda

2) Marc´s place, top of Whipp Place (andere Seite von Oban): Provisorisch wurde alles an Restaurantgegenständen und Werkzeugen hierhergebracht und das Haus wurde vorerst einmal gemietet. Marc´s place (ein guter Freund und früherer Angesteller) wohnt schon seit Jahren nicht mehr hier und hatte das Haus als 3-4 einzelne Wohnungen umgebaut um an Holiday gäste zu vermieten. Wir bekamen jetzt alles - perfekt für uns. Oben ist eine Hauptwohnung mit Hauptküche, Wohnzimmer und 2 Schlafräumen, daneben ist eine zweite kleine Wohnung wo die wwoofer unterkommen können. Rundrum um das obere Stockwerk ist ein Balkon mit Traumhaftem Ausblick auf der einen Seite zum Nationalpark direkt auf Mt. Anglem, andere Seite auf Halfmoon Bay, town und Church Hill. Unten ist noch eine kleine Wohnung (die jetzt als Abstellraum und provisorischem Fisch-packing-raum genutz wird. Dazu überdacht genug Platz für Gefrierer, Werkzeuge, Holz etc.
Hier wurde sich gut eingelebt (im Wohnpart) und provisorisch 2 Monate lang geräuchert. Dann war endlich alles mit der Bank geregelt und das nötige Geld war da. Ende August (eine Woche bevor ich wieder kam) wurde der Kaufvertrag für "Kath´s Shed" unterzeichnet.

Kath´s shed von der Rückseite
Kath´s shed von der Rückseite

3) Kath´s shed: Der Shed besteht aus einer großen Lagerhalle (die für Abstelldinge, Bienenbastelei, alle Werkzeuge und das Kühlhaus gedacht ist), dazu eine kleine Wohnung mit Bad, Schlafzimmer (das Büro wird) und Küche (die von uns total umgebaut und erneuert wird zu einer commercial kitchen). Dazu gehört ein großer Garten - super für Bienen, Gemüsebeete und ein Hühnerhaus (schon halbwegs vorhanden). Ja und dass war jetzt Umzug nummer zwei bei meinem jetztigen Besuch - der shed wurde umgebaut und alles arbeitstechnische wurde hierher gebracht.

KURZ GEFASST: Church Hill Restaurant ist Geschichte. Jetzt gibt es Marc´s house wo wir alle wohnen und Kath´s shed (wo alles arbeitstechnische von Werkzeugen über Bienen bis zu Lachs und Office ist).
Okay, ich hoffe das hat die Gebäude-Sache etwas genauer für alle erklärt - wenn nicht dann fragt nach :)


Ja und dann mal noch zu den "TÄTIGKEITEN" der letzten Wochen :)
Die alle mehr oder weniger on the road waren bis ich kam wurde mit mir angefangen "umzuziehen". Die ersten Tage also (nur Gary und ich hier) alles mögliche von Marc´s zum shed gefahren, paralell natürlich immer den salmon gesmoked, gepackt, geboned. Damit war der frühe morgen (meistens 4-8 uhr morgens) und meist 1-2 Stunden am Nachmittag belegt.
Und nach ein paar Tagen haben wir dann den ersten wwoofer bekommen (der erste wwoofer seit 3 Monaten außer mir!). Bonnie aus Amerika (aber mit Neuseeländischer Mum, daher Family in ganz Neuseeland mit regelmäßigen Besuchen, also nicht neu im Lande).

Wir drei fangen dann die ersten Projekte an. Erstmal die BIENENBOXEN bauen. Das Holz wird zugeschnitten geliefert und wir nageln und kleben es zu Boxen. Und dann natürlich Boxen streichen ;). In jede Box kommen dann 10 solcher Rahmen. Die Rahmen werden auch erstmal genagelt und geklebt. Dann wird der Draht 3mal durchgezogen. Und dann werden die Wachsplatten reingelegt und an den Draht "geschmolzen".

Als der Regen etwas aufhört fangen wir an im Garten die wenigen vorhandenen und total veralteten Beete wieder herzurichten mit neuer Erde, unsren church hill pflanzen wie Petersilie, Rabarber und Salat zu bepflanzen.

küche am anfang
küche am anfang

Nebenher wird die KÜCHE angefangen. Die Küche ist zwar ein großer Raum (vermutlich größer als die Restaurantküche!), aber natürlich nur normal und recht alte Möbel dazu. Also reißen wir alles raus und fangen neu an. Das Haus selbst ist eine recht krumme Sache da es vor vielen vielen Jahren eigenhändig vom damaligen Besitzer gebaut wurde - und der hatte offensichtlich nicht viel Ahnung von geraden Wänden. Sobald die nötigen Materialien mit dem Frachtboot geliefert werden wird angefangen. Alles wird gebaut - umgebaut von Gary (der früher mal Bauarbeiter gelernt hatte) und ab und an mit Hilfe von Steve (Bauarbeiter auf der Insel und in Invercargill) - allerdings nur verbunden mit einigen Bieren ;). Zuerst kommen überall Stützbalken rein. Und dann wird über die nächsten 2-3 Wochen alles von Türe, über Isolation, feuersicherer Wand, abwischbare Wand drüber, Bodenlegen, Wasser anschließen, Balken streichen etc. Alles nach und nach.

Und dann wurde auch noch ein NEUES AUTO einfach mal kurz gekauft. Wir haben ja immer den Churchhill van gehabt - eine Geschichte für sich allein und sowieso das Auto mit dem besten Character ever ;). Recht alt, sehr viele Dellen, Seitentür öffnet nicht, Alarmlichter brennen immer, und bestimmt noch einiges mehr was ich gar nicht genau wissen will. Es ist fast schon ein wunder dass das Auto es durch den WOF (Registration) gemacht hat beim letzten Mal, auch wenn nicht sofort. Und der einzige Polizist auf der Insel (nimmt Autosachen sehr genau) hat uns schon lange auf dem kicker. Einzige Gewöhnungsbedürftige Sache sind die Berge. Bei der kleinsten Ansteigung wird der Van langsam und laut wenns dann weiter geht. Bei steilen Bergen (und blöderweise wohnen wir immer on top of a steep hill) wird er so langsam dass man mit rausspringen und laufen echt doppelt so schnell ist (wurde ausgetestet von uns wwoofern!). Aber  man konnte sich immer darauf verlassen dass man ankommt. Auch wenn es aussah als würde man stehen - man durfte einfach nicht aufhören das Gas voll durchzudrücken und dann ist man irgendwann angekommen. Naja, bisher! Eines Samstags dann hab ich den halben Tag Holz gesägt und den Van gefüllt. Mit Bonnie dann hoch den Berg - und das erste mal stoppte der Van auf halbem Weg hoch! Wir also rückwärts runter (ein Abenteuer an sich da die Rückscheibe beim letzten Umzug brach und jetzt Holz ist!), und dann Versuch nummer zwei. Wieder das gleiche Ergebnis! Unglaublich! Man muss aber dazusagen dass wir das Auto zu sehr überladen haben und Benzin fast leer war - also vermutlich mehr unsere Schuld ;)
Ich glaube trotzdem das hat das schon längere überlegen für ein neues Auto etwas beschleunigt. Anyway, ne Woche später fahren wir vorbei an nem Nachbarsauto und Gary meint das sei zum Verkauf. 3 Stunden später steht er mit dem Auto da!!! Somit haben wir jetzt den Van für "Arbeitsgänge" wie Möbel oder Holztransport und das neue Auto (gebraucht aber in super zustand und echt schnell und leise hoch den Berg!) für alles andere.

treppe mit späterem Hühnerhaus
treppe mit späterem Hühnerhaus

Nach einer Weile krigen wir 2 weitere wwoofer - ein Päärchen aus England (Ben & Becky). Beide fertig mit studieren und etwas arbeiten und jetzt einmal um die Welt reisen. Hier fangen dann die größeren GARTENPROJEKTE an. Unter anderem werden Treppenstufen zum unteren Teil des Gartens gemacht, neue Beete angelegt, vor dem Haus angefangen zu gärteln, und es wird angefangen das von Vorbesitzern angefangene Powerhouse freizuschneiden um es als Hühnerhaus zu nutzen.

beim Blossom Festival
beim Blossom Festival

Ja und dann gibt es ja noch sowas wie meine "LANDAUSFLÜGE", wenn Gary nicht wie sonst selbst gehen kann da der Bodenleger oder Beeguy da ist. Ein Wochenende bin ich also auf den großen Roadtrip gegangen. Freitag morgen los mit der Fähre nach Bluff und dann mit dem Auto 3 Stunden bis nach Dunedin. Dort besuche ich erstmal meinen Lieblingsbackpacker und rede ungelogen 2-3 Stunden mit der Besitzerin. Die Nacht bleibe ich aber at Beccas house (Nics Family). Am nächsten Morgen los mit Amanda (Nics jüngster Tochter) los 2-3 Stunden Fahrt bis nach Central Otago - Alexandra Blossom Festival. Ist ein Tag lang, ähnlich wie Pferdemarkt mit Rummel, Umzug, Ständen und soll den Anfang der Obstseason kennzeichnen. Cooles Festival mit vielen Gästen, livemusik etc. Für uns nicht ganz so gut da wir aus Zeit- und Personalmangel normal Fisch verkauft haben anstatt als Sandwich als food to go. Aber was solls, war das erste mal hier, nächstes Jahr dann richtig ;)
Zurück nach Dunedin, wieder die Nacht dort und am Sonntag morgen fahr ich dann früh los zurück nach Invercargill. Dort war ich dann ab 8 morgens dabei den Markstand auf dem örtlichen Farmersmaket aufzubauen. Super sonniger Tag mit einigen Leuten. Invercargill market selbst ist einer unserer kleinsten mit normaler Weise wenig Einkommen. Aber ich hab diese Woche mehr gemacht als Gary und Nic in all den letzten Wochen - super stolz :).

end of highway
end of highway

Mittags dann die ganzen Einkäufe in Invercargill und dann zurück nach Bluff. Noch schnell ans Ende/Anfang von Highway one - einem schönen Aussichtspunkt mit Leutturm. Und dann um 5e die Fähre zurück nach Hause.

Hier angekommen dann gleich zur Sonntag abend Quiz night im Pub - ein legendäres Muss für alle Touristen :). Quizmaster Vicky ist ansich eine große Attraktion. Dazu die "üblichen locals" und ihre "normale Verhaltensweise" manchmal sind einfach nur zum todlachen.

Und natürlich darf die wunderschöne LANDSCHAFT auch nicht zu kurz kommen. Der Sommer scheint zumindest für 2 Wochen dazusein - also werden manche Nachmittage gerne genutz für die vielen walks, bays, beaches. Traumhaft ;)

typischer market stand - hier in Alex at festival
typischer market stand - hier in Alex at festival

Weiter gehts mit dem "alltag" zwischen smoken, umherräumen, Küche bauen, Office einrichten, Nic kommt endlich zurück nach Wochen in Christchurch (damit immer viel leckeres backen). Es werden auch kleine Boxen aus Styropor gebaut wo die Bienenköniginen reinkommen werden. Dazu kommt Jeff der Bienenexperte aus Christchurch um am nächsten Wochenende mit der Queenzucht zu helfen.
Ich gehe wieder zum Invercargill market - dieses mal nur Samstag Nachmittag mit einer Nacht in Invercargill. Aber der Market war richtig langsam. Regnerischer Tag, also in der Halle. Dazu wurde in der Nacht die Zeit eine Stunde vorgestellt. Und um 11e morgens ist das Rugbyspiel gegen Argentinien (Rugby ist mindestens genauso wichtig wie Fußball in Deutschland). Daher kaum Leute da... Supermarkt und dann wieder heim Sonntag abend.

Ja und hiermit haben wir schon die letze Woche die ich hier sein werden. Da wir jetzt das große Kühlhaus bekommen haben, (- was geliefert mit dem Frachtboot, von unsrem garage-guy mit truck zur shedtür gefahren wurde, und dann mit einem Gewicht von 1 Tonne auf unerklärliche Weise von Gary neben die Küchentüre transportiert wurde) damit können wir jetzt etwas mehr Fisch machen als nur für den Täglichen gebraucht. Also werden statt den bisher 2 Boxen am tag mindestens 3 gemacht um ein bisschen auf Lager zu haben. Das gleiche mit Vinaigrette und Aioli. Das benötigt natürlich etwas Zeit.

Mit den BIENEN geht es auch weiter. Die mit Jeff gezüchteten Bienen können nach 10 Tagen aus den großen Bienenstöcken rausgeholt weden und dann mit einem kleinen Schwarm von Bienen in die Polybins verfrachtet werden. Hier bleiben sie einige Tage bis sie dann in eigene, neue, große Stöcke getan werden.

Besuch haben wir auch wieder. Amanda, Nics jüngste Tochter (vom Alex festival) kommt zu Besuch für einige Tage - ende des Studienjahres und endlich Zeit mal wieder Zeit mit mum zu verbringen - meistens allerdings mit alten Akten sortieren um das neue Office herzurichten.

küche kurz vor ende
küche kurz vor ende

Und die KÜCHE nimmt auch Gestalt an. Die letzen Wandscheiben werden angeklebt, Balken gestrichen, Wasser eingebaut und dann kommen auch schon die Stahltische für die neue Küche. Große Tische, Spühle, etc. Alles wird festgeschraubt, aufgeräumt und dann kann man endlich anfangen jegliche Fischdinge (Vacuummaschine, Smoker, Gewürze...) alles in den Shed zu transportieren. Montag wurde das letzte mal von mir in Marc´s Place gesmoked, Dienstag dann eine Pause eingelegt wo ich gegangen bin, und Mittwoch haben die anderen dann das erste Mal gesmoked und gepackt im neuen place. Ich habe blöderweise den Start verpasst. Aber ich werde ja zurück sein sehr bald hoffentlich :)

Der ABSCHIED selbst dann sehr schnell. Keiner hat wirklich dran geglaubt. Und jeder lebte mehr oder weniger nach dem Prinzip - wenn nicht drüber nachgedacht oder geredet wird dann passiert es nicht. Rechnung ging leider nicht ganz auf. Aber somit war wenigstens nur die letzen 2 Tage große Trauer... Morgen früh gehts los mit der Fähre!

Und bitte entschuldigt nochmals alle dass ich mich die letzen Wochen so selten im Internet oder per Telefon gemeldet hatte. Es gab einfach so viel zu tun und ich wollte nicht meine letzen Wochen in facebook verbringen... Hoffe ich kann jetzt schnell alles nachholen mit Infos und Bildern...

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