cherry tomato picking

Da keiner in unserer Gruppe ein Auto hat sind wir alle darauf angewiesen dass das Hostel uns einen Job vermittelt (hier in der Stadt ist das in jedem Backpacker üblich) und uns dann auch jeden Tag hinfahren. Nur leider versprechen die immer mehr Jobs als sie tatsächlich an Land ziehen können. Ein paar Leute machen Zucciniernte drei Tage die Woche mit Bezahlung per Eimer - meistens 30 Euro am Tag! Ich habe etwas mehr Glück - also eigentlich richtig viel Glück! Nach nur 2 Tagen bitten und betteln lassen sie mich mit den anderen mit zum CHERRY TOMATO PICKING. Leider auch ein Job per contract, dass heißt nicht stündlich bezahlt sondern pro gepflücktem Eimer. Ein Eimer hat wenn ich es richtig weiß rund 7Kg Cherrytomatoes und wir kriegen je nach Tomatengröße oder Menge an den Pflanzen zwischen 4 und 7 Dollar. Ja und damit kann es losgehen. Meistens fahren wir mit 10-15 Leuten mit 2 Busen im Hostel gegen 5:30 los. 20 Minuten Fahrt mit zwei super crazy Fahren die nicht fähig sind langsam auf Kiesstraßen zu fahren oder rechtzeitig zu schalten. Wir sind jedesmal froh lebend anzukommen. (Der Bus mit den anderen hat einen Morgen doch tatsächlich ein über die Straße rennenden Kanguru voll gerammt!!!) Ja und dann wird je nach Wetter und Tomaten zwischen 6 und 9 Stunden gearbeitet. Jeder in dem Tempo wie er will mit Pausen wie er will. Da ich Geld brauche und mich nicht so recht um Pausen oder Müdigkeit kümmere (und auch bisschen Erfahrung mit Äpfelnpflücken etc habe) arbeite ich voll durch und bin schon am ersten Tag so ziemlich die schnellste der Europäer. An die Asiaten, Inder oder Australier komm ich nicht ran - die machen dass aber auch schon einige Saisons. Aber trotzallem mach ich je nach Tomatengröße und Stunden "nur" 20-30 Eimer am Tag. Bis auf zwei Tage wo wir super Tomaten hatten und ich 44 Eimer machte war ich also immernoch unterm Mindestlohn. Manche der anderen Backpacker hatten die Hälfte von mir!
Arbeit ansich ist nicht schwer. Man pfückt einfach alle Tomaten außer den grünen ohne Stängel vom Strauch. Aber man ist eben die meiste Zeit in der Hocke oder beugt sich runter, da tut recht bald der Rücken ganz schön weh. Und dass der Frühling hier gerade 28grad wolkenlose Sonne hat (oft schon um 10 morgens) macht das ganze nicht gerade einfacher. Vor allem nicht wenn man sich wie ich nicht wirklich eincremt und dann einen extremen Sonnenbrand kriegt.
Aber obwohl es ansträngend ist, man am Abend hundemüde ist, die ganzen Arme und Beine voller Dreck sind und die Hände total schwarz (geht besser mit grünen Tomaten als Seifenwasser sauber!) - ich habe es geliebt. Habe es zumindest die ersten Tage richtig genossen wieder den ganzen Tag an der frischen Luft und Sonne zu sein, mit Musik, netten Gesprächen und meiner eigenen Geschwindigkeit so wie ich Lust hatte zu pflücken und über Gott und die Welt nachzudenken. Eigentlich ganz entspannend wenn man es nicht auf Geschwindigkeit machen müsste :)
Trotzdem muss ein besserer Job her - mit Hostel-Fahrkosten von 200 Dollarn die Woche kann man nichts für späteres Reisen anparen mit einem Verdienst von 70 Dollarn am Tag!

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